Basel, Schweiz, 2012

Abwechslungsreiche Umgebung für Mensch und Tier

Affenhaus Zoo Basel

Zoologische Gärten müssen mittlerweile mehr bieten als Vielfalt und Seltenheit der Tiere. Die Außenanlagen und die Gehege sollten artgerecht sein, eine humane Tierhaltung garantieren, grösstmöglichen Einblick gewähren und natürlich optisch und architektonisch ansprechend sein. Dabei soll nicht nur den Tieren, sondern auch den Besuchern eine abwechslungsreiche Umgebung präsentiert werden.

Gesucht wird also eine Lösung, die beständig, nahezu unsichtbar und trotzdem robust genug ist, um eventuellen Angriffen vor aggressiven Tieren vorzubeugen. Das Material dazu liefert die Firma Jakob Rope Systems. Die verwendeten Drahtnetze Webnet werden aus flexiblen Drahtseilen geflochten und bieten eine architektonisch hoch ansprechende Alternative zu althergebrachten baulichen Barrieren wie Gräben, Gittern oder Glasscheiben. Der Zoo Basel hat aus eben diesen Gründen in Zusammenarbeit mit Landschaftsplanern (Schweingruber Zulauf, Zürich), Architekten (Peter Stirner, Basel), Ingenieuren (Conzett Bronzini Gartmann, Chur sowie Pfeifer Ingenieure, Konstanz) und Jakob Rope Systems ein Aussengehege für Menschenaffen geschaffen und damit neue Massstäbe gesetzt.

Zusammenspiel von Architektur und artgerechter Haltung

Auf rund 8.000 Quadratmetern entstanden fünf direkt benachbarte, aber räumlich getrennte Netzzelte. Die Eigenschaften des Drahtseilnetzes Webnet sind dabei ideal für Mensch und Tier: Das primäre Tragwerk für die Bespannung bilden jeweils dreiarmige, weit auskragende Stahlbetonpylone, sogenannte Tridigits, die eine Höhe von knapp 20 Metern erreichen. Über ein Betonfundament und mit bis zu 17 Meter in den Untergrund reichenden Bohrpfählen sind sie sicher im Boden verankert. In jedem Gehege stehen, abhängig von seiner Grösse, zwei oder drei dieser Stützenbündel, die in die Gehegegestaltung integriert wurden. Die flächensparende Bauweise ermöglicht den Tieren einen weitaus grösseren Lebensraum und die Träger und Netze werden von den Affen rege als Klettermöglichkeit genutzt. Eine weitere Besonderheit ist die zweischalige Konstruktion des Projektes. Während die innere, feinmaschigere Netzstruktur die eigentlichen Gehege einzäunt, dient die Äussere als Rankhilfe für Schling- und Kletterpflanzen. Die dadurch entstehenden, bis zu 20 Meter hohen, vertikalen Grünflächen bieten nicht nur einen visuellen Höhepunkt, sondern dienen den Primaten auch als Schattenspender und stellen ihren natürlichen, tropischen Lebensraum nach. Um den Zoobesuchern trotz des üppigen Grüns aus unterschiedlichen Perspektiven Einblicke in die Gehege zu ermöglichen, wurden dafür vorgesehene Flächen ausgespart.

Schnelle Umsetzung dank Massarbeit

Bemerkenswert an dem Baseler Affengehege ist auch die Art der Umsetzung. Nach einer genauen Bestimmung der Netzraumgeometrie konnten die zu ihrer Realisierung notwendigen Seillängen und Netzgrößen berechnet werden – unter Berücksichtigung von Schnee- und Windlast. Die Seile wurden noch im Werk der Jakob Rope Systems auf das exakte Mass hin konfektioniert. Dank dieser professionellen Fabrikation erübrigte sich ein kostenintensives und umständliches Zu- bzw. Nachschneiden der Netze auf der Baustelle. Die Montage der Seile und Netze vor Ort bewerkstelligten vier Mitarbeiter der Firma Jakob Rope Systems innerhalb von nur sechs Monaten. Das neue Affengehege im Zoo Basel verdeutlicht beispielhaft die Vorzüge von Drahtseilnetzen beim Bau moderner und attraktiver Tiergehege. Sie ermöglichen eine platzsparende Konstruktion. Sie bieten ein Höchstmaß an Transparenz und optischer Leichtigkeit. Sie garantieren Sicherheit für Mensch und Tier, und sie überzeugen durch ihre geringen Wartungskosten und ihre Langlebigkeit.